Die Historie des Cölner Club e.V.

Die Wurzeln unseres Clubs liegen im Rudersport. Der Rudersport kam über Hamburg aus England, in der Tradition englischer und hanseatischer Herrenclubs, und verkörperte die sportliche Betätigung und die Pflege eines gesellschaftlichen, niveauvollen Clublebens.

 

Unser Verein, der Cölner Club e.V., geht zurück auf den Cölner Ruder Club, gegründet 1872, dessen erster Präsident Ludwig Dumont war, der den Rudersport in England kennengelernt hatte.
Dieser Club ging 1882 nahtlos in den jetzigen Cölner Club über. Der erste Präsident dieses "neuen" Vereins und letzter des "alten" Vereins war der Bankier Wilhelm Deichmann.

Der Cölner Club ist der historisch älteste Ruderverein in Köln, und eine Gründung angesehener Kölner Familien, sportlich unterstützt von dem kanadischen Zahnarzt und Ruderpionier Dr. Patton und einem Engländer namens Green. 1878 wurde das neue Bootshaus eingeweiht. Ein großer Bootspark – bis in die 1890er Jahre war der Ruder-Achter des Cölner Club das einzige Großboot dieser Art in Köln - ließ diese Sportart in Köln erblühen und führte zu weiteren Gründungen von Rudervereinen.

 

Der Cölner Ruder Club gründete die Kölner Ruderregatta auf dem Rhein, dessen Tradition noch im heutigen Kölner-Stadtachter weiterlebt. Unser Club veranstaltete 1875 mit dem Frankfurter Ruderverein die erste Kaiserregatta in Bad Ems. Am 1. Juli 1876 überreichte Kaiser Wilhelm I unserem Vierer den Kaiser-Pokal, der als Leihgabe im Deutschen Sport- und Olympia Museum in Köln ausgestellt ist.

1883 war der Cölner Club eines der maßgeblichen Gründungsmitglieder des Deutschen Ruderverbandes mit Wilhelm Deichmann als 2. Vorsitzender und Dr. Patton als Vorstandsmitglied des heute größten Ruderverbandes der Welt.

 

1905, unter der Präsidentschaft von Carl Th. Deichmann wurde die Cölner Clubhaus GmbH gegründet und das Clubhaus in der Richartzstraße als neuer gesellschaftlicher Mittelpunkt des Clublebens erbaut.

 

Es finden regelmäßige Treffen in der Tradition englischer und hanseatischer Clubs statt – mit Rudern, Tontaubenschießen, Radtouren oder Kegeln auf der hauseigenen Kegelbahn. Die großen Bälle und Empfänge im Clubhaus wurden zu Höhepunkten der Kölner Gesellschaft, u.a. zählte der Kronprinz Wilhelm von Preußen zu den prominenten Gästen. Das beginnende 20. Jahrhundert war die Blütezeit des Cölner Clubs, mit über 300 Mitgliedern. Das Mitgliederverzeichnis des Cölner Clubs spiegelte das “who is who“ der Kölner Gesellschaft und des protestantisch geprägten Unternehmertums wider.

 

Der Rudersport trat immer mehr in den Hintergrund und 1930 wurde das Bootshaus verkauft.
E. Gottlieb von Langen führte den Club 30 Jahre als Präsident in der wohl schwersten Zeit zwischen 1930 und 1960.

 

1965 begann der Wiederaufbau des im Krieg zerstörten Clubhauses unter dem Präsidenten Gerd Brügelmann. Der Neubau wäre ohne das persönliche Engagement und den Idealismus des Vorstandsmitglieds und späteren Präsidenten Gerd von Stein undenkbar gewesen.

 

1995 erfolgte der Neubau der Clubräume und der Kegelbahn.

 

2012 – 2013 erfolgte die Aufstockung des Clubhauses um zwei Etagen mit weiteren neuen Clubräumen
und einem einzigartigen Blick auf die Stadt und den Dom.

 

Der Cölner Club pflegt mit seinen zahlreichen alten Kölner Familien - oft in der 4. und 5. Generation - ein weltoffenes, religiös und auch gesellschaftlich tolerantes Clubleben, eine Anschauung, die auch für neue Mitgliedschaften entscheidend ist.

 

Präsidenten Cölner Ruder Club v. 1872 und Cölner Club v. 1882

Historie des Cölner Club e.V:

1872-1874 Ludwig Dumont
1874-1876 Henry Minderop
1876-1877 Viktor Nacken
1877-1878 Julius F. Vorster
1878-1890 Wilhelm Deichmann
1890-1898 Viktor Schnitzler
1898-1901 Friedrich Otto Andreae
1901-1910 Carl Theodor Deichmann
1910-1924 Eugen von Rautenstrauch
1924-1925 Rudolf von Keudell
1925-1930 Arthur Leverkus
1930-1960 E. Gottlieb von Langen
1960-1979 Gerd Brügelmann
1979-1982 Egon Arnolds
1982-1988 Gerd von Stein
1988-1997 Horst Eulenstein
1997-2010 Lothar Petersen
2010-2022 Helmut Westhelle
seit 2022 Dr. Thomas Varain